Die Lyrik von Hanns Heinen inspirierten mehrere Komponisten zu Vertonungen. Die Künstler und Komponisten Werner Krahnert, Hallgrimur Hellgasson und Heinz-Peter Knoop schufen Vertonungen der Gedichte.
Werner Krahnert, geboren 1935 in Berlin, war Kirchenmusiker und Komponist. Aufgewachsen als ältester Sohn eines sowohl in der Zeit des Dritten Reiches als
auch in der anschließenden Deutschen Demokratischen Republik widerständigen Pfarrers, studierte er Kirchenmusik am Johannesstift in Spandau u. a. bei Ernst
Pepping.
Von 1961 bis 1973 war er Kantor an der Kirche in Solingen-Dorp, darnach bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 Kirchenmusikdirektor in Bamberg. 2018 starb
er in Berlin.
Werner Krahnert konzertierte darüber hinaus solistisch, als Begleiter am Klavier und Cembalo und mit den Bamberger Symphonikern. Auch als Komponist war er
aktiv. Neben vielen kirchenmusikalischen Werken (u. a. „Weihnachtsgeschichte“) komponierte er Lieder nach Gedichten, u.
a. von Johann Jakob Josef „Hanns“ Heinen und Joseph von Eichendorff, und orchestrierte u. a. die „4 ernsten
Gesänge“ von Johannes Brahms. Seine Kompositionen dachte er immer vom Text her, illustrativ und dem Sinn dienend. Klare Strukturen und klangliche Harmonie sollten die Botschaft unterstützen und
sich nicht in den Vordergrund drängen. Seine Werke sind schlicht in der Anmutung, doch kunstvoll in den Mitteln, transparent und strahlend. Musik nicht als Selbstzweck, sondern als Einheit von
Botschaft und Form.
In seiner Zeit in Solingen lernte er Erwin Bowien und Bettina Heinen-Ayech kennen. Aus der sich entwickelnden
Freundschaft entstand auch ein künstlerisches Miteinander: Diese malten, er sammelte, komponierte und musizierte.
Geboren im kleinen Fischerdorf Eyvavbakki an der Südküste Islands, beide Eltern waren dort als Volksschullehrer tätig, lernte er mit 8 Jahren das
Geigenspielen. Nach einem kurzen Studienaufenthalt 1935 in Kopenhagen, studierte er von 1936 bis 1939 in Leipzig am dortigen Landeskonservatorium.
Ab 1949 Studium an der Musikhochschule in Zürich (Musiktheoretische Fächer). Lernt dort den Maler Erwin Bowien (1899-1972) kennen, mit welchem ihn eine
lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Durch Bowien Bekanntschaft mit der Familie Heinen und mehrere Besuche im
Kunstsalon der Erna Heinen-Steinhoff (1898-1969) in der Künstlerkolonie im Schwarzen Haus in Solingen. Erlangung 1954 der Doktorwürde der Universität Zürich.
Vortragstätigkeit in Holland, BRD, DDR, Österreich, Schweiz und in allen nordischen Ländern. Mitbegründer des isländischen Komponistenverbandes und der
isländischen Gesellschaft für Urheberrechte. Gründung und Leitung der isländischen Musikzeitschrift Tönlistin (= Die Musik) von 1940 bis 1947. Tätigkeit am
isländischen Staatsrundfunk von 1959 bis 1966. Professur an der Universität Saskatchewan von 1966 bis 74, Gastprofessur 1970 an der Freien Universität Berlin. 1963 Überreichung des Ordens „Ritter
des Falkenordens“ durch den isländischen Staatspräsidenten. Ab 1974 Professur den der Universität Islands. 1976 Gründungsmitglied des Freundeskreises Erwin
Bowien e.V im Deutschen Klingenmuseum in Solingen.
Erstellung von rund 60 Kompositionen aller Gattungen.
Als Besuchers des Kunstsalons von Erna Heinen-Steinhoff – kam er ab den 50er Jahren mit der Lyrik von Hanns Heinen
(1895-1961) in Berührung, die er anlässlich seiner Besuche, vorgetragen durch die Salondame, kennenlernen sollte. Diese inspirierten ihn zu einer musikalischen Umsetzung. Er ließ einige Gedichte
ins Isländische übersetzen und nutzte sie als Texte für einige Elegien, die er komponierte.
Seinen musikalischen Stil bezeichnete er selbst als Freitonal im Rahmen einer folkloristischen Expressivität.
Besondere Verdienste erwarb sich Hallgrimur Helgason aber auch durch die Sammlung und Vertonung isländischer
Volkslieder.
Die gebürtige Grazerin und renommierte Schauspielerin und Chansonsängerin Marianne Kopatz (1929-2020)war bei den Vereinigten Bühnen Graz engagiert und dabei in unzähligen Produktionen der Oper Graz, darunter „My Fair Lady“, wo sie 1996 als Mrs. Higgins begeisterte und noch 2009 in „The Sound of Music“ zu sehen war, tätig. Auch im Schauspielhaus Graz galt sie als eine Fixgröße und bescherte dem Publikum etwa zusammen mit Herta Heger und Gerti Pall unvergessliche Theaterabende. Marianne Kopatz wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet.
Durch Ihre Freundschaft mit Bettina Heinen-Ayech, die sie 1968 bei einem Aufenthalt in Algier kennengelernt hatte, wurde sie auf die Lyrik von Hanns Heinen aufmerksam. Beeindruckt durch Hanns Heinens philosophische und lyrische Gedankenwelt, bat Sie den Komponisten Peter Költringer fünf von Ihr ausgewählte Gedichte von Hanns Heinen zu vertonen. Die Chansonsängerin führte diese Vertonungen erstmalig in Solingen im Jahre 1985 einem großen Publikum anlässlich einer Vernissage von Bettina Heinen-Ayech vor. Es entstanden folgende 5 Chansons (Heinen-Költringer): Sonett, Wettlauf, über das Ewige, die Treppe, Lied.
Der Bildhauer, Designer und Musiker Heinz–Peter Knoop – Jahrgang 1947 - ist ein bedeutender Künstler des bergischen Landes.
Durch seine Bekanntschaft mit der Malerin Bettina Heinen – Ayech lernte er die Gedichte und Sonette von Hans
Heinen kennen. Diese inspirierten ihn mehrfach zu Vertonungen, die er virtuos mit der Gitarre musikalisch umsetzte und die Texte dabei als Lieder vortrug.
Unvergessen sind die Abende am Lagerfeuer beim Museum Balkhauer Kotten in Solingen, in welchen er musizierte und die Gedichte von Hanns Heinen als Barde sang.
Heinz – Peter Knoop ist in Solingen geboren. Seine Bildhauerlehre absolvierte er bei Arthur Wasserloos. Er ist Mitglied
in der Gemeinschaft der Solinger Künstler. Sein Atelier steht in Burscheid.